Laufende Effizienz- und Effektivitätssteigerung liegt nicht zuletzt im Interesse IT Operations selbst. Standardisierung und Konsolidierung sind mächtige Treiber hierfür. Traditionelle Aktionen wie die kritische Überprüfung der Erfordernis angebotener SLAs oder vertraglicher Gegebenheiten bringen oftmals schnelle Erfolge (siehe Operations – die Schatzsuche).
In Zeiten des massiven Cloud Ausbaus erfordern explodierende Zahlen virtueller Server ein hohes Maß an Automatisierung und gleichzeitig viel Knowhow für Konzeption und Umsetzung tragfähiger, nachhaltiger Konzepte. Dies erfordert aber auch die Schaffung und Erhaltung entsprechender Freiräume für die Erledigung eigener Hausaufgaben – die Analogie zur Geschichte „keine Zeit für Schärfen der Axt zu haben, da man ja möglichst rasch möglichst viele Bäume fällen muss“, ist augenscheinlich.
Standardisierung als Basis und Universalmaßnahme
Der Begriff „Standardisierung“ wird in Zusammenhang mit Informationstechnologien oft in verschiedenen Kontexten verwendet. Die vorliegende Betrachtung fokussiert die Standardisierung der unternehmensinternen IT und damit die Vereinheitlichung von technischen Komponenten, Systemen, Prozessen und Verfahrensweisen.
Standardisierung erfolgt auf verschiedenen Architekturebenen (zB Netzwerk, Datenbanken, Servertypen, Desktop Services etc.). Auf der untersten Ebene können etwa Standards für Hardware und Infrastrukturkomponenten (zB Desktop, Server, Betriebssysteme, Router) vereinbart werden. Darauf aufbauend lassen sich Middleware-Komponenten vereinheitlichen (zB Webserver, Datenbanksysteme). Aber auch gewachsene „Applikations-Dschungel“, welche oftmals aus Unkenntnis verfügbarer Lösungen, individueller Vorlieben etc. entstanden sind, sind Gegenstand entsprechen-der Standardisierungsbestrebungen. Die Reduktion eingesetzter Produktvarianten und Technologien kann sowohl die erforderliche als auch die nicht notwendige Komplexität deutlich verringern.
Die wesentlichsten Vorteile der Standardisierung des eingesetzten Produkt- und Technologieportfolios liegen auf der Hand: Die Nutzung diverser Skaleneffekte wie Beschaffungsvorteile, Reduktion von Lizenz-, Wartungs- und Betriebskosten, Knowhow Bündelung und leichteres Management der eingesetzten IT insgesamt, sie lassen sich meist klar finanziell messen. Diesen Vorteilen stehen aber auch schwer messbare Risiken wie Verlust von Flexibilität und von Freiheitsgraden zur Abdeckung von Anforderungen gegenüber und daraus resultierend geringerer Zufriedenheit der Fachbereiche bis hin zu damit zusammenhängenden negativen Auswirkungen auf Endkunden, Demotivation von Mitarbeitern etc.
Auch Standards unterliegen einem Lebenszyklus. Da das IT Geschäft sehr technologiegetrieben und schnelllebig ist, müssen Sinnhaftigkeit und Aktualität eingesetzter IT Standards kontinuierlich überwacht und geprüft werden. Selbstverständlich sind veraltete oder gar obsolete Standards entsprechend zu erneuern bzw. ggf. zu ersetzen.
Konsolidierung als weiterführender Optimierungsschritt
Konsolidierung stellt eine weiterführende Effizienzmaßnahme dar und ergibt sich als logischer nächster Schritt vorgenommener Standardisierungen. Hauptziele der Zusammenführung vereinheitlichter Systeme, Datenbanken und Anwendungen sind u.a. die Vereinfachung und leichtere Skalierbarkeit der IT Infrastruktur.
- Logische Konsolidierung bezieht sich auf Vereinheitlichung und Vereinfachung von Verwaltungsaufgaben, Wartung und Benutzersupport
- Physikalische Konsolidierung umfasst die eigentliche Systemtechnik wie Konzentration von Storagesystemen oder Servern zu Blade-Servern, die effiziente Nutzung der Rechner- und Speicherressourcen, Vereinheitlichung der Betriebssysteme etc.
- Anwendungskonsolidierung baut auf logischer und tlw. physikalischer Konsolidierung auf und führt diese auf Applikationsebene weiter.
IT Konsolidierung ist im unternehmerischen Umfeld ebenso wesentlicher Bestandteil der digitalen Agenda wie im öffentlichen Bereich. Neben Optimierung der IT und ihrer Prozesse stehen insbesondere Aufwands- und Kosteneinsparungen im Fokus.
Positiven Faktoren wie einfacherem Management und stringenterer Steuerung, besserer Nutzung der Ressourcen, technischer und betrieblicher Skalierbarkeit, zentralisierter und einheitlicher Beschaffung von Hard- und Software, funktionaler Entflechtung, zentraler Security etc. stehen aber auch Nachteile und Risiken wie monolithische Softwarearchitekturen, Datenverluste bei Migrationen, Verlust von Flexibilität und Akzeptanz durch Wegfall individueller, standortspezifischer Applikationen, längere Support-Zeiten auf Grund ungenügender Priorisierungen und Mehraufwand in den Fachabteilungen, Abhängigkeiten zu externen Anbietern wie Rechenzentrumsbetreibern etc. gegenüber.
Um Fragen wie
- Wie wägt man Vor- und Nachteile von IT Konsolidierungen ab?
- Wie bestimmt man den sinnvollen Umfang von IT Konsolidierungen?
- Wie bewahrt man trotz kurzfristiger, effizienzgetriebener Konsolidierung die langfristige Flexibilität und Innovationsfähigkeit der Organisation?
zu beantworten, sind ganzheitliche Betrachtungen unabdingbar.
Auf Basis langjähriger Erfahrungen kann ResultONE entsprechende Unterstützung anbieten. ResultONE wendet hierfür eine spezifische Detaillierung ihres Vorgehensmodells Act2Perform© an, in welche die Auswertung einer Vielzahl durchgeführter Standardisierungs- und Konsolidierungs-Projekte eingeflossen ist.